Shanghai übernimmt 12% des weltweiten Ölhandels

Erst wenige Wochen ist es her, das man in China damit begonnen hat Roh-Öl in Yuang zu handeln. Bereits am ersten Tag, war die Verwunderung über den Anklang an den Märkten, nicht gerade gering. Dem Erfolg des ersten Tages jedoch, folgte erst einmal Ernüchterung. Seit dem 27ten März jedoch, wo die Verkäufe bereits wieder spürbar zurückgingen und vom Erfolg des ersten Tages, dem 26ten März nichts mehr vorhanden war, hat man sich an die 12% Marke des weltweiten Rohölhandels herangepirscht. Und das eben nicht im Handel gegen Dollar, was keine Nachricht wert wäre, sondern was wichtig ist, im chinesischen Yuang als Währung. Die gehandelten 12% entsprechen aktuell knapp der Gesamtmenge, des chinesischen Verbrauchs der bei knappen 13% liegt. Einen höheren Erdölverbrauch, haben nur die USA mit etwa 15,5% am weltweiten Verbrauch.

Welche Folgen hat das nun, für die Welt? Nun, zunächst belastet es mal den Dollar als weltweite Handelswährung. Sollte die 12% Marke mittelfristig stabil bleiben, so wird es den aktuellen Dollarkurs und die US-Notenbank, sicher unter Druck setzen. Das Wunder besteht auch nicht darin, dass die Händler das Rohöl in Yuan erwerben, das sind aktuell zumindest zumeist noch chinesische Konzerne. Nein, es besteht darin und das wurde lange angezweifelt, dass so viele bereit sind, in Yuan zu verkaufen. Die politischen Verwerfungen, welche sich daraus ergeben, sind derzeit kaum abschätzbar.

Gut abschätzbar hingegen, dass der Rohölhandel an der Shanghaier Börse, US-Amerikanische Sanktionspolitik, zumindest im Bezug auf den Öl-Handel, z.Bsp. des Irans, zu einem zahnlosen Tiger macht. Wenn der Iran die Möglichkeiten besitzt, sein Öl außerhalb der durch den Dollar kontrollierten Märkte zu veräußern, können dem Iran die US-Sanktionen zumindest in diesem Bereich, herzlich egal sein. Den Einfluss auf zukünftige Sanktionen und Einschüchterungsversuche der USA gegenüber Drittländern beim Öl-Handel, lassen sich hingegen nur grob abschätzen. Eine Zusage Europas aber, wie sie aktuell im Gespräch ist, dass der Iran im Atomstreit mit den USA, eine von Europa ausgestellte Wirtschaftsgarantie [die Red. Ölabsatzgarantie wäre der semantisch bessere Begriff] erhalten solle. Wäre ohne Shanghai und einen Handel außerhalb des Dollar-System, gar nicht erst denkbar. Den der Nebeneffekt des Handels in Yuan, die Börse ist für das amerikanische Government, ein einziges schwarzes Loch, wo niemand in den USA über die übliche Verfolgung des Geldflusses, darüber informiert sein kann, wer wessen Öl wann und in welchen Mengen kauft und verkauft! Einzig über gehandelte Ölsorten, lassen sich eventuell noch Rückschlüsse über die vom Iran verkauften Mengen erhalten. Deshalb aber, kennt man in den USA noch lange nicht den Käufer, den man bestrafen könnte.

Eine besondere Gefahr für die USA, stellt der in Shanghai gegen Yuan gehandelte Öl-Future dar. Die Chinesen, würden sie es böse meinen mit den USA, könnten diesen umstellen oder um einen zweiten erweitern, so dass diese bereits, der Zusammensetzung des iranischen Öls entsprechen. Ein bisher jedoch noch rein hypothetischer Supergau, für die Sanktionspolitik der USA! Den solche Bonds, sind weltweit einlösbar. Denkbar sogar, dass iranisches Öl, so seinen Weg direkt in die USA finden könnte.

Dann können die Amerikaner, sich selber bestrafen. Und das man die unterschiedlichen Ölsorten, welche man für die Benzinherstellung benötigt nicht erst in der Raffinerie mischt, sondern praktisch bei der Durchfahrt bereits in unterschiedlichen Häfen, das ist gängige Praxis! So ist russisches Erdöl z.Bsp. für die Benzinherstellung alleine, denkbar ungeeignet. Was auch der Grund für die massiven Erdölimporte in Russland ist. Und fast klares und dünnflüssiges marokkanisches Erdöl wiederum, wäre viel zu schade um daraus alleine Benzin zu gewinnen!

Michael Babilinski

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