Stadt Gießen und Polizei leugnen Drogenproblem im Schulbereich

In einer Mitteilung der Schuldezernentin Astrid Eibelshäuser (SPD) zum Thema Drogen an Schulen ist folgendes zu lesen: „Der Stadtverwaltung liegen keine aktuellen Informationen hinsichtlich Drogenhandels und -konsum vor, weder innerhalb noch außerhalb der Unterrichtszeiten“. Was zu der Frage führt, ob man blind, dumm oder vielleicht sogar korrupt ist? Auch die Polizei sieht nach Angaben der SPD-Politikerin keine besorgniserregende Entwicklung und bezieht sich dabei auf offizielle Fallzahlen. Tatsache aber ist, dass bereits am Vormittag im Bereich des Neustädter Tores und selbst für blinde mit Krückstock zu erkennen, eine offene Drogenszene existiert.

Etwas abgelegener und weniger offensichtlich ist die Situation an der Brüder-Grimm-Schule. Anwohner berichten verstärkt von ortsfremden Jugendlichen, die dem Drogenhandel nachgehen sollen. Auch der FDP-Fraktionsvorsitzenden und Kleinlindener Ortsvorsteher Dr. Klaus Dieter Greilich, kann ganz Anderes berichten. „Immer mehr Eltern und Anwohner zeigen sich besorgt und tragen diese Besorgnis auch an die Stadtverwaltung heran“, die das Problem jedoch zu leugnen scheint.

Natürlich kann auch Dummheit eine Rolle spielen. Denn die Drogen sind heute nicht mehr die klassischen, die wir Älteren noch aus unserer Schulzeit kennen. Gießener Schulen waren schließlich noch nie drogenfrei! Was heute verkauft und konsumiert wird, sind so genannte „Neue psychoaktiven Substanzen“ (NPS) mit so harmlosen Bezeichnungen wie Kräutermischung und Badesalz.

Mit standardisierten Drogenscreenings sind diese „Neuen psychoaktiven Substanzen“ (NPS) nicht nachweisbar. Und für die Behörden scheinen sie damit dann auch nicht vorhanden zu sein! Und Polizisten in Gießen haben schließlich besseres zu tun, als etwas nachzujagen, dass sie nicht ohne weiteres nachweisen können. Zum anderen stellt sich auch die Frage, warum? Denn wann hat die Gießener Justiz schon einmal einen Kriminellen verurteilt? Wenn mal einer dabei war, dann waren das wohl meist eher Glückstreffer! Um Aygün Mucuk, dessen Türsteherbande wohl einmal zu oft zugeschlagen hat, musste sich die Gießener Bevölkerung am Ende ja auch selber kümmern. Nur bringt solch Selbstjustiz von Eltern, natürlich rein gar nichts! Und solche unüberlegten Aktionen ändern an der Situation in der Stadt auch nichts, doch mögen sie bleiben auf ewig unentdeckt und haben die Waffen bereits vernichtet und eingeschmolzen. Doch gebracht es hat rein gar nichts, außer dass es andere kriminelle Subjekte nach vorn gespült hat! Gewalt erzeugt immer nur Gewalt und diese beginnt ganz unten und auf dem ersten Blick vielleicht auch ganz harmlos mit einem kleinen Drogendeal an unseren Schulen! Und das kann man nicht mit Selbstjustiz stoppen, dafür braucht es verantwortungsbewusste Behörden, eine funktionierende Justiz und eine Polizei, die ihren Job erledigt. Eventuell sollte sich die Stadt mal ein paar Polizisten aus München ausleihen? Denn mit eigenen Kräften, die mittlerweile auch im Verdacht stehen korrupt zu sein, mindestens aber unzureichend ausgebildet und motiviert, ist das Problem nicht zu lösen.

Michael Babilinski

Show More

Related Articles

Schreibe einen Kommentar

Close