Deutsche Unternehmen verstärkt unter Sanktionsdruck

Saudisch-wahhabitischer Wüstenstaat, sanktioniert Deutschland

Man könnte fast ein wenig darüber lachen, nun die eigene Medizin verabreicht zu bekommen. Wie gestern Abend noch über die Ticker der Nachrichtenagenturen lief, hat Saudi Arabien die komplette öffentliche Auftragsvergabe an Deutsche Unternehmen gestoppt. Rund 180 als Deutsch geltende Groß-Unternehmen, darunter sogar Daimler wo die Saudis große Anteile besitzen, sind von dem Auftragsstopp betroffen.

Eine offizielle Begründung des Vergabestopps, liegt bisher nicht vor. Vermutet wird die Unzufriedenheit gegenüber Deutschlands aufgrund der aktuellen Iran-Politik. Der Fakt jedoch, Thronfolger Mohammed bin Salman hat gestern einen Erlass unterschieben, nachdem saudische Regierungsaufträge vorerst nicht mehr an deutsche Firmen vergeben werden dürfen. Das ist formal zwar etwas anderes, doch darf man das durchaus als eine Sanktion gegen die BRD verstehen und soll vermutlich auch so verstanden werden.

Aus Berlin gibt es zum aktuellen Zeitpunkt, noch keine Stellungnahme zum Erlass des saudischen Thronfolgers Mohammed bin Salman.

Der Gesamtexport inkl. der öffentlichen und privaten Aufträge in das saudisch-wahhabitische Königreich, betrug in 2017 etwas 6,6 Milliarden US-Dollar. Unser Import an Waren aus Saudi-Arabien inkl. Rohöl (rund 333 Millionen) betrug hingegen nur etwa 802 Millionen US-Dollar.

Ob sich das Petrodollar potente Wüstenreich damit einen Gefallen getan hat, darf mal dahingestellt sein. Es ist anzunehmen, dass es ihnen nicht anders ergeht, als uns Deutschen in Russland und den USA in der Welt und nichts anderes erreicht wird, als dass man selbst zunehmend als unzuverlässiger Geschäftspartner wahrgenommen wird.

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